Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich
zeitlebens zur schweren Seite des Lebens gehöre. Im Sommer werfe ich Schatten
und im Winter ist es kuschelig warm.
Wobei das Letzte nur ein Wunscheffekt ist oder
vlt. auch war. Soviel ändert sich derzeit mit mir und meinem Körper.
Vor 6 Jahren lag ich mit meinem Gewicht noch
jenseits von Gut und Böse. Heute gelte ich nach wie vor als adipös. Aber meine
Hausärztin ist sehr zufrieden mit mir und schimpft auch nicht mit mir, wenn ich nicht weiter abnehme. Solange meine Werte alle im grünen Bereich sind. Und
das waren sie schon immer. Auch vor 6 Jahren. Sie weiß, wo die Tachonadel auf
der Waage ihren höchsten Anschlagspunkt hatte und sie kann einschätzen welche
Leistung ich in dieser Zeit vollbracht habe.
Allerdings gibt es eine Sache die mich wurmt wie
nur sonst etwas. Es gibt ein Gewicht X. Das schaffe ich einfach nicht zu
unterschreiten. Ich pralle wie an einer unsichtbaren Mauer immer wieder ab.
Dann geht es eine bestimmte Zahl an kg wieder nach oben. Bleibt eine Weile
dort. Auch diese neue Obergrenze überschreitet mein Körper nicht mehr. Wofür
ich mehr als dankbar bin.
Letzten Sommer habe ich diese Obergrenze mal wieder
erreicht. Im September muss ich mich einer mittelschweren OP unterziehen. Bis
zu dieser OP wollte ich unbedingt wenigstens ein paar Kilo wieder verlieren,
weil ich wusste, dass ich nach der OP erst einmal ein paar Wochen mit Sport
aussetzen muss und dann eine Reduktion des Gewichts sehr unwahrscheinlich ist.
Meinem Körper reicht es einfach nicht, eben mal nur weniger zu essen. Denn das
ist zum Glück seit 6 Jahren kein Problem mehr.
Das gelang mir auch soweit. OP ist mehr als gut
verlaufen. Ich durfte sogar früher wieder aus dem KH nach Hause, als alle
anderen Damen, die ich kenne und diesen Eingriff hatten. Wunderbar. Emotional
strotze ich vor Glück.
Natürlich saß meine Angst im Nacken, dass ohne
Sport die Tachonadel wieder stark ausschlägt. Das ist wiederum, dem Universum
sei Dank, nicht eingetreten. Das Gewicht blieb im Bereich wie am Tag vor der
OP. Runter ging natürlich auch NICHTS. Absolut nichts. Aber besser als rauf.
Seit 3 Jahren habe ich ein massives
Schlafproblem. Wenn ich mal eine Nacht mehr als 3 Stunden geschlafen habe,
wollte ich schon in puren Jubel ausbrechen. In der Zeit war es auch, als mein
Körper sich verweigert hat großzügig von dem einen und anderen Pfund zu
verabschieden. Nach ca. 2,5 Jahren permanentem Schlafentzug, war ich dann endlich
mal in einem Schlaflabor. Die prinzipielle Ursache wurde gefunden. Keine besorgniserregende
Erkrankung. Ganz simple gesagt ist es so, dass meine Synapsen in der Nacht mit
der gleichen Energien weiter feuern, wie das tagsüber ist. Na wunderbar. Darauf
bekam ich ein Neuroleptikum verschrieben, welches mich auch wunderbar schlafen
lies. Was für ein Genuss.
Leider hatte dieses Medikament eine für mich sehr
unschöne Nebenwirkung. Ein paar Minuten nach der Einnahme schwoll meine
Nasenschleimhaut an. Geht für mich gar nicht. Eine Nase die dicht ist .. der
Horror für mich. Vor Jahren hat mal eine lang anhaltende Erkältung dafür
gesorgt, dass ich eine Abhängigkeit von Nasenspray entwickelt habe. Hat relativ
lange gedauert, bis ich davon wieder weg war. Und nun hatte ich die Situation,
dass ich trotz dem Neuroleptikum nur sehr schwer einschlafen konnte, weil ich
nicht richtig atmen konnte.
Also war das wunderbare "Schlafmittel"
auch keine Lösung für mich.
In all dieser Zeit, war und bin ich davon
überzeugt, dass mein Körper wieder besser loslassen kann, wenn ich endlich
wieder gut schlafen kann. Seit Mitte Dezember habe ich eine Lösung für meine
Schlafprobleme gefunden. Melatonin ist das Zauberwort. Seitdem, kann ich
schlafen wie ein Baby. Noch nicht jede Nacht, aber die Verbesserung ist so
immens, das ist der Hammer.
Über die Weihnachtszeit habe ich, wahrscheinlich
wie 90% aller Menschen, wieder etwas an Hüftgold zugelegt. Ganze 4kg. Holla die
Waldfee. Danach ging erstmal wieder NICHTS. Nach wie vor schlafe ich ziemlich gut und
ich habe irgendwie das Gefühl, dass mein Körper den Schlaf der letzten 3 Jahre
nachholen möchte. Und jetzt endlich, habe ich das vorsichtige Gefühl, dass mein
Körper endlich bereit ist, das eine oder andere Pfund loszulassen. Ich bin mehr
als gespannt, was passieren wird, wenn mein Körper das bisher tiefste Gewicht
erreicht hat. Durchbreche ich diesmal diese Mauer? Oder pralle ich wieder ab
wie ein Gummiball?
All diese Erfahrungen zeigen mir, dass Abnehmen
nicht nur eine Frage des Willens und der Bewegung ist. Da spielen noch ein paar
andere Dinge mit im großen Spiel auf der Waage.